Friedhof der Nationen

Konsequenz der Einrichtung eines Soldatenkrankenhauses war die Anlage eines Friedhofs in dessen Nähe. Die erste Beisetzung fand 1849 statt. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden rund 1500 Soldaten verschiedener Nationalitäten aus der multiethnischen Habsburgermonarchie auf der Militärnekropole beerdigt.

Zwischen 1914 und 1918 wurden hier mindestens 1200 Soldaten beerdigt, die in den Kriegslazaretten in Wadowice an ihren Verwundungen und vor allem an Seuchen starben. Im Jahr 1915 wurde der Friedhof in das österreichisch-ungarische Kriegsgrabensystem aufgenommen (Kriegsfriedhof Nr. 473). Gleichzeitig erhielten die auf dem nahe gelegenen jüdischen Friedhof begrabenen Quartiere jüdischer Soldaten die Nummer 474B. Der Friedhof Nr. 473 wurde während des Krieges erweitert, weil er nicht alle Toten aufnehmen konnte. Er wurde auch nach dem Ende des Ersten Weltkriegs weiter genutzt, da sich in der Stadt ein Kriegsgefangenenlager befand.

Zwischen 1918 und 1921, während der Kriege um die Grenzen der Zweiten Polnischen Republik, wurden hier mehr als 2100 Soldaten bestattet. Neben Polen wurden auch bolschewistische Soldaten (darunter Weißrussen und Ukrainer), Litauer und Ukrainer, die in den Armeen der Westukrainischen Volksrepublik und der Ukrainischen Volksrepublik dienten, hier begraben. In den 1930er Jahren wurde ein Teil der Leichen exhumiert und in Massengräbern beigesetzt, wodurch sich die Fläche der Nekropole verkleinerte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sowjetische Soldaten (1399 Personen) von behelfsmäßigen Kriegsgräberstätten in mehreren Dörfern des damaligen Kreises Wadowice exhumiert und auf den Soldatenfriedhof in Wadowice gebracht. Auch hier hat man in Massengräbern die im Januar 1945 in Tomice und Wadowice getöteten deutschen Soldaten beerdigt.