Durch die Teilung des polnischen Staats gelangte Wadowice im Jahr 1772 unter österreichische Herrschaft, unter der die Stadt die nächsten 146 Jahre verblieb. Bis zur Wende vom XVIII. zum XIX. Jh. bestand die Stadt aus Holzbauten und zählte ca. 1000 Einwohner. Die Mehrheit beschäftigte sich mit der Landwirtschaft, seltener mit Handwerk oder Handel. Der Stellenwert der Stadt Wadowice, die sich damals weit entfernt von den wichtigsten Verkehrswegen befand, änderte sich im XIX. Jahrhundert mit dem Bau der Chaussee von Lemberg nach Wien. Die Investition machte aus der Stadt an der Skawa einen wichtigen Verkehrsknoten und strategischen Punkt auf der Landkarte Galiziens. Im Jahr 1819 wurde hierher ein großes Kreisamt verlegt und unmittelbar darauf wurde hier eine Militärgarnison stationiert, das Distriktgericht und das Gymnasium eingerichtet. Diese Ereignisse verliehen der damaligen Stadt neue Verwaltungs- und Bildungsfunktionen sowie militärische Bedeutung und trugen zur Erhöhung des Prestiges, des Rangs und zur wirtschaftlichen Belebung bei. Die Zeit Galiziens das ist auch ein Anstieg der gesellschaftlichen Aktivitäten der Einwohner der Stadt. Zur Wende des XIX. zum XX. Jh. wurden hier zahlreiche Vereine gegründet, die das kulturelle und wissenschaftliche Leben gestalteten. Die im XIX. Jh. ablaufenden Prozesse formten Wadowice in eine moderne, europäische Stadt um.