Polnische Schauspielerin, Pädagogin und Schriftstellerin.
Halina Kwiatkowska wurde am 25. April 1921 in Bochnia als Tochter des Gymnasiallehrers (Altphilologen) Jan Królikiewicz geboren.
Sie ließ sich 1934 in Wadowice nieder, als ihr Vater die Stelle des Direktors des Männergymnasiums antrat. Die Familie Królikiewicz wohnte in einer Dienstwohnung im Schulgebäude. Halina war Schülerin des Frauengymnasiums, als Karol Wojtyła Schüler des Männergymnasiums war. Gemeinsam spielten sie im Amateurtheater der Schule, unter anderem in Sophokles "Antigone". Halina spielte die Titelrolle und Karol war ihr Partner als Haymon.
Nach dem Abitur träumten sie und Karol Wojtyla von einer großen Schauspielkarriere. Ihre Eltern wiesen sie jedoch treffend darauf hin, dass sie, wenn sie gute Schauspieler werden wollten, ein großes Wissen über Geschichte, Literatur, Drama und Theater haben sollten. Schließlich begannen beide 1938 ein Studium der polnischen Philologie an der Jagiellonen-Universität in Kraków. In ihrer Freizeit widmeten sie sich jedoch weiterhin der Schauspielerei.
Während des Krieges waren sie beide Mitglieder des Rapsodyczny-Theaters von Mieczysław Kotlarczyk. Eines der Mitglieder war der spätere Ehemann von Halina Kwiatkowska, der Schriftsteller und Publizist Tadeusz Kwiatkowski. Als professionelle Schauspielerin debütierte Halina in einer Inszenierung von Juliusz Słowackis "Król Duch" (Königsgeist) am Rhapsodischen Theater.
Nach dem Krieg verwirklichte Halina ihren Traum von der professionellen Schauspielerei im Theater und beim Film. Viele Jahre lang spielte sie u. a. am Alten Nationaltheater und am J. Słowackiego-Theater in Kraków. Sie spielte in Filmen u. a. von Andrzej Wajda und Wojciech Jerzy Has mit.
Vierzig Jahre lang war sie Lehrerin an der Krakauer Akademie der Schönen Künste. Zu ihren Auszeichnungen gehören das Ritterkreuz des Ordens der Polonia Restituta und die Goldmedaille für "Verdienste um die Kultur Gloria Artis". Sie starb am 12. November 2020 in Warschau im Alter von 99 Jahren und wurde auf dem Militärfriedhof in der Prandoty-Straße in Kraków beigesetzt.