Ada Sari (1886 – 1968)

Polnische Opernsängerin, Koloratursopranistin, Schauspielerin und Pädagogin.

Ada Sari wurde am 29. Juni 1886 in Wadowice als Jadwiga geboren, als Tochter des Rechtsanwalts Edward Szayer und der Franciszka, geborene Chybińska. Ihre Mutter brachte ihr das Klavierspielen bei. Als sie drei Jahre alt war, zog sie mit ihrer Familie nach Stary Sącz, wo ihr Vater als Rechtsanwalt tätig war. Zwischen 1920 und 1930 bekleidete Edward Szayer das Amt des Bürgermeisters von Stary Sącz.

Ada besuchte das Gymnasium in Cieszyn und anschließend in Kraków, wo sie 1903 mit dem Gesangsunterricht begann. Später besuchte sie die private Musikschule der Gräfin Pizzamano in Wien. Als ihr erster öffentlicher Auftritt gilt ein Konzert bei Fürstin Lichtenstein im Jahr 1906. Von 1907-09 erhielt sie ihre Gesangsausbildung bei Antonio Rupnick in Mailand. 1909 gab sie ihr Debüt auf der Bühne des Teatro Nazionale in Rom. Ihren ersten Auftritt hatte sie 1914 in Warszawa.

Ada Sari trat ausschließlich als Gastkünstlerin auf. Die schönste Zeit ihrer Karriere waren die Jahre an der Mailänder Scala, wo sie unter anderem in der Inszenierung von Mozarts Oper "Die Zauberflöte" in der Rolle der Königin der Nacht mitwirkte. Sari erfreute sich bei Publikum und Kritikern großer Beliebtheit und wurde von der italienischen Presse als "Königin der Koloraturen" und als "neue Patti" bezeichnet.

Sie sang in 11 Sprachen und triumphierte auf den Bühnen Europas und der Welt. Zu ihren erfolgreichsten Rollen gehörten Rosina in Gioacchino Rossinis Barbier von Sevilla, Gilda in Rigoletto und Violetta in Giuseppe Verdis La Traviata.

Zu ihren Partnern gehörten Sänger wie Alessandro Bonci, Mattia Battistini, Beniamino Gigli, Titta Ruffo, Tito Schipa, Riccardo Stracciari, Fyodor Shalapin, Adam Didur und Stanislav Gruszczynski.

Nach dem Krieg verwirklichte sie sich vor allem als Pädagogin und unterrichtete unter anderem als außerordentliche Professorin Gesangsklassen an der Staatlichen Hochschule für Musik in Kraków und Warszawa. Sie starb am 12. Juli 1968 in einem Sanatorium in Ciechocinek nach einem Herzinfarkt. Sie wurde in der Allee der Ausgezeichneten auf dem Powązki-Friedhof in Warszawa beigesetzt.

In Wadowice, ihrer Heimatstadt, wurde eine Straße nach ihr benannt. In Nowy Sącz findet ein nach ihr benanntes internationales Festival und ein Wettbewerb für Gesangskunst für junge Künstler statt.