Die ersten Pläne für den Bau eines Kraftwerks tauchten bereits 1905 auf. Damals schlossen die Behörden von Wadowice unter der Leitung von Bürgermeister Jan Iwański einen Vertrag mit der Wiener Firma von Johann Holzer. Für die Dauer des Vertrages erhielt der Unternehmer kostenlose Pacht der ehemaligen Armeegebäude in der Młyńskastraße (heute Legionówstraße).
Der Vertrag enthielt den sogenannten „Beleuchtungskalender“, in dem die Stunden für die Stromversorgung der Beleuchtungslampen genau festgelegt waren. Die einzelnen Kunden waren verpflichtet, pauschale Abrechnungen in Übereinstimmung mit den installierten Stromzählern vorzunehmen.
Die Inbetriebnahme des Kraftwerks Wadowice verzögerte sich, weil der Wiener Unternehmer den Vertrag auflöste. Ende 1905 wurde ein neuer Vertrag mit der Wiener Firma „Kraft und Lichtanlagen Gesellschaft und A. Brauner und Comp. Wien“ abgeschlossen. In dem neuen Vertrag verpflichtete sich das Unternehmen, 130 Glühlampen, 25 kleinere und 3 große Bogenlampen mit Strom zu versorgen. Der Gemeinde wurde eine Beteiligung von 50 % an den Gewinnen des Unternehmens garantiert. Das Kraftwerk wurde schließlich 1906 in Betrieb genommen und hatte bereits ein Jahr später 147 Kunden in der Gemeinde.
Das Kraftwerk in Wadowice (eines der Ersten in Galizien) war ein Zeichen für den Zivilisationssprung, den die Stadt an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert machte. Die Elektrifizierung legte den Grundstein für die weitere industrielle Entwicklung der Stadt, die sich kurz vor und nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs intensivierte.